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Interview mit Dr. Davide Righini, CEO, PiktID

PiktID, gegründet im Jahr 2022, ist ein in Klagenfurt ansässiges Unternehmen, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat und innovative Lösungen für Bildbearbeitung und Gesichtsanonymisierung entwickelt, die speziell auf die Werbe-, Mode- und Datenschutzbranchen zugeschnitten sind.

 

2022 haben Sie sich in Klagenfurt angesiedelt. Was waren damals die Gründe für die Ansiedlung in Klagenfurt?
Die Entstehung von PiktID geht auf meine Promotion an der Abteilung für Vernetzte und Eingebettete Systeme der Universität Klagenfurt zurück. Dort hatte ich das Glück, meine späteren Mitgründer Nunzio Letizia und Jennifer Simonjan kennenzulernen. Während unserer akademischen Diskussionen erkannten wir das Potenzial, unsere Forschung im Bereich generativer KI für einen neuartigen Ansatz zur Bildanonymisierung zu nutzen. Was als theoretische Diskussionen begann, entwickelte sich zu konkreter Entwicklungsarbeit, und aus Kollegen wurden schließlich Mitgründer. Diese organische Entwicklung von der akademischen Forschung zur praktischen Anwendung machte Klagenfurt zum natürlichen Standort für PiktID.

Wie würden Sie kurz die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens beschreiben?
PiktID entwickelt Software-as-a-Service-Lösungen, die die Bearbeitung von Bildern automatisieren, wobei der Schwerpunkt auf Fotografien mit Menschen liegt. Unsere Technologie basiert auf KI-gestützten Werkzeugen für Bildbearbeitung und Gesichtsanonymisierung, die speziell auf die Bedürfnisse der Werbe-, Mode- und Datenschutzbranche ausgerichtet sind. Unsere Lösungen ermöglichen Gesichtsanpassungen, die Erstellung realistischer KI-generierter Modelle und gewährleisten die Einhaltung von Datenschutzstandards wie der DSGVO.

Wo sehen Sie die Stärken, ein Alleinstellungsmerkmal des Wirtschaftsstandortes Klagenfurt und Kärnten für ein Unternehmen Ihrer Branche und welche Rahmenbedingungen am Standort sind für den Erfolg Ihres Unternehmens außerdem wichtig?
Klagenfurt bietet ein innovatives Umfeld mit Zugang zu Talenten der Universität Klagenfurt und die Nähe zu Slowenien und Italien. Dies macht es besonders attraktiv für internationale Zusammenarbeit. Zudem spielt die Unterstützung durch regionale Förderprogramme und Netzwerke wie KWF und den build! Inkubator eine wichtige Rolle.

Wie sieht es mit der Personalverfügbarkeit in Klagenfurt aus? Sind Sie zufrieden? Und wie bewerten Sie die Qualität und die Motivation der Kärntner Mitarbeitenden?
Da wir uns noch in der Anfangsphase unserer Startup-Reise befinden, hatten wir noch nicht die Gelegenheit, die Verfügbarkeit von Personal in der Kärntner Region ausgiebig zu erkunden. Basierend auf unseren Erfahrungen an der Universität Klagenfurt und der lokalen Tech-Community sehen wir jedoch vielversprechendes Potenzial für zukünftiges Wachstum und Zusammenarbeit im Zuge der Expansion unseres Unternehmens.

Wie bewerten Sie die Kosten in Kärnten gegenüber Ihrem Heimatland?
Die Kosten in Kärnten sind im Vergleich zu meinem Heimatland etwas höher. Allerdings gleichen die Dienstleistungen und die gute Lebensqualität hier den Unterschied mehr als aus. Diese Balance macht Klagenfurt zu einem attraktiven Standort für unser Unternehmen.

Nun ein anderes Thema: Sie haben nach intensiver Entwicklungsarbeit am neuen Klagenfurter Standort gleich mehrere Auszeichnungen erhalten. Erzählen Sie uns davon! Wofür wurden Sie prämiert?
Das Land Kärnten verlieh mir das Digitalisierungsstipendium für meine Dissertation, die die grundlegende Forschung für unsere Technologie legte. Später erreichte unser Hauptprodukt mit EraseID einen wichtigen Meilenstein, indem es auf Product Hunt, einer führenden Plattform für die Einführung neuer Technologieprodukte, zum "Produkt des Tages" gekürt wurde. Diese Anerkennung auf Product Hunt ist besonders bedeutsam, da sie das Interesse des Marktes an unserem Ansatz zur Automatisierung der Bildbearbeitung und zum Datenschutz zeigt.

Was haben Sie in Sachen Forschung am Standort noch vor und welche Rolle spielt die Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen?
Unser Ziel ist es, durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen an der globalen Spitzenforschung in unserer Nische zu bleiben. Wir freuen uns besonders darauf, neue Partnerschaften an der Universität Klagenfurt zu initiieren. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Leser einzuladen, sich bei mir zu melden, wenn sie Forschungsideen im Bereich der Automatisierung der Bildbearbeitung mit generativer KI haben. Wir sind stets offen für innovative Kooperationen in diesem Bereich.

Sie haben vor allem im Bereich F&E hohe Ausgaben in der Entwicklungsphase gehabt. Haben Sie dafür auch monetäre Unterstützung erhalten?
Ja, wir erhielten Unterstützung von regionalen Initiativen wie dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) und dem build! Inkubator. Diese Förderung war für unsere Entwicklungsbemühungen, besonders als junger Unternehmer, entscheidend. Mit meinem technischen Hintergrund boten diese Programme mehr als nur finanzielle Unterstützung. Sie gaben wertvolle Orientierung im Unternehmertum und halfen mir, den komplexen Weg des Unternehmensaufbaus von Grund auf zu meistern.

Wie sieht die Zukunft Ihres Unternehmens und der Branche aus? Gibt es Pläne für einen Ausbau in Klagenfurt?
Wir planen, unser Unternehmen weiter auszubauen und neue Märkte zu erschließen. Klagenfurt wird unser zentraler Standort bleiben, und wir sehen hier großes Potenzial für weiteres Wachstum.

Haben Sie spezielle Wünsche an den Standort Klagenfurt?
Zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen und Stakeholdern könnten die Entwicklung in der Region weiter vorantreiben. Veranstaltungen und Plattformen, die Verbindungen zwischen Tech-Startups, etablierten Unternehmen und der akademischen Gemeinschaft erleichtern, würden helfen, unser lokales Innovationsökosystem zu stärken.

Abschließend: Sie leben und arbeiten in Klagenfurt. Was schätzen Sie persönlich am meisten am Lebens- und Arbeitsstandort?
Klagenfurt erinnert mich an meine Heimatstadt Udine mit ihrer ähnlichen Landschaft, was dem täglichen Leben hier eine vertraute Behaglichkeit verleiht. Ich genieße besonders die Sommeratmosphäre rund um den Wörthersee und schätze die fahrradfreundliche Infrastruktur der Stadt, die fast jedes Ziel leicht erreichbar macht. Diese Eigenschaften schaffen ein ideales Umfeld, das Arbeit mit hoher Lebensqualität verbindet.

 

Unternehmenspräsentation

PiktID, 2022 in Klagenfurt gegründet, entwickelt KI-gestützte Werkzeuge zur Automatisierung von Bildbearbeitungsprozessen, spezialisiert auf Gesichtsbearbeitung, Anonymisierung und Bildverbesserung. Das Unternehmen liefert zukunftsweisende Lösungen für die Werbe-, Mode- und Datenschutzbranche. Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Kunden und lokalen Talenten treibt PiktID weiterhin Innovationen voran und entwickelt seine Vision der digitalen Bildverarbeitung weiter.

Mehr auf piktid.com

"Klagenfurt bietet ein innovatives Umfeld mit Zugang zu Talenten der Universität Klagenfurt und die Nähe zu Slowenien und Italien. Dies macht es besonders attraktiv für internationale Zusammenarbeit. Zudem spielt die Unterstützung durch regionale Förderprogramme und Netzwerke wie KWF und den build! Inkubator eine wichtige Rolle."

 

Dr. Davide Righini

CEO, PiktID

PiktID, gegründet im Jahr 2022, ist ein in Klagenfurt ansässiges Unternehmen, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat und innovative Lösungen für Bildbearbeitung und Gesichtsanonymisierung entwickelt, die speziell auf die Werbe-, Mode- und Datenschutzbranchen zugeschnitten sind.