Innovation aus Klagenfurt: NoxAvis setzt neue Maßstäbe in der Notfallmedizin

"Klagenfurt bietet für mich eine ideale Kombination aus hoher Lebensqualität, kurzen Wegen und inspirierender Umgebung. Die Koralmbahn wird Wien und Graz schnell erreichbar machen - das wird Meetings, Kundentermine und Kooperationen enorm erleichtern. Zudem ist Kärnten mein Lebensmittelpunkt, und die Nähe zu Bergen und Seen ist ein wertvoller Ausgleich zum intensiven Arbeitsalltag."

 

Magdalena Druml

CEO und Co-Gründerin NoxAvis Tech Solutions FlexCo

 

NoxAvis Tech Solutions entwickelt innovative, digitale Lösungen für das Gesundheitswesen. Mit Produkten wie HeliDoc und MedicusDoc schaffen wir erstmals die Möglichkeit, zeitlich korrekte Einsatzdaten in Echtzeit zu erfassen, zu übertragen und für Forschung nutzbar zu machen. Unser Ziel: Patient*innenversorgung optimieren, Überlebenschancen erhöhen und Healthcare Professionals entlasten - ganz im Sinne unserer Namenspatronin und Vorbild Florence Nightingale, die schon im 19. Jahrhundert Daten nutzte, um Leben zu retten.

Magdalena Druml, Gründerin und CEO von NoxAvis im Gespräch

​​​​​​​

Magdalena, vielen Dank, dass du uns, in dieser für euch positiv-turbulenten Zeit, für ein Interview zur Verfügung stehst. 

Wenn jede Sekunde zählt: Euer neues Produkt verbindet Notfallteams und Kliniken mit einem Klick – und steigert so die Überlebenschancen von Patient:innen. Aber seit wann gibt es NoxAvis Tech Solutions denn schon, und wie ist aus dem Studienprojekt „HeliDoc“ ein eigenes Unternehmen entstanden?

NoxAvis Tech Solutions haben wir im April 2025 gegründet. Die Idee entstand aus meinem Masterprojekt im Studium „Digital Healthcare“ an der FH St. Pölten. Als ausgebildete Notfallsanitäterin, Intensiv- und Anästhesiepflegekraft sowie Absolventin eines Bachelor- und Masterstudiums in Pflegewissenschaft konnte ich meine Praxiserfahrung und wissenschaftliche Expertise in die Entwicklung von HeliDoc einfließen lassen.

Der Ursprung war ein Praxiswunsch: Ein Kollege bat mich, die papierbasierte Einsatzdokumentation zu digitalisieren. Nach einer erfolgreichen Usability-Studie - bei der auch die Geschäftsführung der Christophorus Flugrettung beeindruckt war - kam die konkrete Anfrage, das System marktreif zu machen. Die positiven Rückmeldungen und die Aussicht, damit die Notfallmedizin nachhaltig zu verbessern, führten schließlich zur Firmengründung.

Sehr cool. Also ein frisches Startup. Und warum hast du dich – trotz Teammitgliedern in Wien – für Klagenfurt als Unternehmensstandort entschieden? Welche Standortvorteile haben den Ausschlag gegeben? Spielt die Koralmbahn für dich, für euch eine wesentliche Rolle? Sie verbindet ja nicht nur Klagenfurt und Graz auf dem schnellsten Weg, sondern auch Wien ist dann auch wesentlich schneller erreichbar.

Klagenfurt bietet für mich eine ideale Kombination aus hoher Lebensqualität, kurzen Wegen und inspirierender Umgebung. Die Koralmbahn wird Wien und Graz schnell erreichbar machen - das wird Meetings, Kundentermine und Kooperationen enorm erleichtern. Zudem ist Kärnten mein Lebensmittelpunkt, und die Nähe zu Bergen und Seen ist ein wertvoller Ausgleich zum intensiven Arbeitsalltag.

Schön, zu hören.
Was macht HeliDoc und MedicusDoc aus deiner Sicht denn zu einem echten Gamechanger für die Notfall- und Rettungsmedizin?

Wir lösen ein zentrales Dilemma der Notärzt*innen: Einerseits müssen sie lückenlos dokumentieren, andererseits gilt es, jede Sekunde für die Patient*innenversorgung zu nutzen. HeliDoc ermöglicht eine intuitive, KI-unterstützte, Dokumentation in Echtzeit - inklusive exakter Zeitstempel. Diese Daten können erstmals in der Forschung genutzt werden und somit die Notfallmedizin revolutionieren.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der Live-Datenstream der erfolgten präklinischen Versorgung ins Zielkrankenhaus. So kann sich das Krankenhauspersonal optimal auf das Eintreffen der Patient*innen vorbereiten - Medikamente, Blutprodukte oder Spezialist*innen stehen bereit, noch bevor der Rettungshubschrauber landet. Das spart entscheidende Minuten und erhöht die Überlebenschancen der Notfallpatient*innen.

An welchen weiteren Innovationen arbeitet ihr derzeit, und welche Entwicklungen können wir in den nächsten Jahren von euch erwarten?

Neben der Weiterentwicklung von HeliDoc arbeiten wir an einem kollaborativen Einsatz-Dashboard, das alle Einsatzkräfte vernetzt. Ziel ist, Kommunikationswege zu verkürzen, Ressourcen zu optimieren und die Patient*innenversorgung weiter zu verbessern. In den nächsten Jahren werden von uns weitere digitale Lösungen folgen, die nicht nur das Patient*innenoutcome unterstützen, sondern vor allem die Belastung von Healthcare Professionals reduzieren.

Arbeitet ihr bereits mit dem LKH Klagenfurt, der Universität Klagenfurt, der FH Kärnten oder anderen regionalen Partnern aus dem Health- oder Tech-Sektor zusammen? Wenn ja – wie profitieren beide Seiten?

Wir arbeiten aktuell vorwiegend mit überregionalen Partnern aus Forschung, Praxis und Technologie zusammen. Gleichzeitig befinden wir uns in Gesprächen, um auch mit regionalen Einrichtungen Kooperationen aufzubauen. Als in Kärnten entwickeltes Produkt liegt uns die regionale Zusammenarbeit besonders am Herzen. Insbesondere der direkte Austausch mit Healthcare Professionals ist für uns entscheidend, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die im Einsatz zuverlässig funktionieren. Beide Seiten profitieren davon: Wir erhalten wertvolles Feedback aus der Anwender*innensicht, und unsere Partner können modernste, praxiserprobte Technologien frühzeitig in ihre Abläufe integrieren.

Ja, Klagenfurt hat auch schon eine eigene Life-Sciences-Community aufgebaut.
Wie groß ist euer Team aktuell und welche Rolle spielen Internationalität und kulturelle Vielfalt für eure Innovationskraft?

Aktuell sind wir zu viert, wachsen aber durch neue Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich „Digital Healthcare“. Unsere Stärke liegt in der Vielfalt der beruflichen Hintergründe - vom Rettungsdienst bis zur Intensivpflege. Dieses breite Erfahrungsspektrum ist entscheidend für praxisnahe und innovative Lösungen.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Digitalisierung in eurer Produktentwicklung und Unternehmensstrategie?

Nachhaltigkeit ist für uns ebenso wichtig wie Digitalisierung. HeliDoc reduziert Papierverbrauch, unnötige Patient*innentransporte und vermeidbare Ressourcenverschwendung. Digitalisierung verstehen wir als Werkzeug, um den Arbeitsalltag von Healthcare Professionals zu erleichtern - nicht zu belasten. Deshalb setzen wir auf exzellente Usability und Lösungen, die über den Tellerrand hinausgehen. Ein Beispiel dafür ist unser Live-Datenstream: Er verbindet erstmals die präklinische Notfallversorgung direkt mit der innerklinischen Behandlung und steigert so die Überlebenschancen der Patient*innen. Während bisher meist nur einzelne Bereiche des Gesundheitswesens digitalisiert wurden, denken wir vernetzt - über alle Bereiche hinweg.

Welche Hürden musstest du als Startup bislang überwinden und welche Erfahrungen möchtest du anderen Gründer:innen mitgeben?

Herausforderungen gibt es täglich - von Finanzierung bis Regularien. Mein wichtigster Tipp: Holt euch Unterstützung, fragt nach, auch wenn es das hundertste Mal ist. Beratungsstellen wie das build! Gründungszentrum sind Gold wert. Und: Netzwerk aufbauen, Feedback einholen, mutig bleiben.

Diese Worte machen tatsächlich Mut.
Wie unterstützt Klagenfurts Lage im Alpe-Adria-Raum eure internationale Vernetzung, gerade in Bezug auf Italien und Slowenien?

Die Grenznähe zu Slowenien und Italien eröffnet uns zusätzliche Märkte und Kooperationsmöglichkeiten. Als zweisprachig aufgewachsene Kärntnerin sehe ich hier großes Potenzial, unsere Lösungen auch in Nachbarländern schnell zu etablieren.

Vielen Dank für das Interview.

 

Über NoxAvis

NoxAvis Tech Solutions entwickelt innovative, digitale Lösungen für das Gesundheitswesen. Mit Produkten wie HeliDoc und MedicusDoc schaffen wir erstmals die Möglichkeit, zeitlich korrekte Einsatzdaten in Echtzeit zu erfassen, zu übertragen und für Forschung nutzbar zu machen. Unser Ziel: Patient*innenversorgung optimieren, Überlebenschancen erhöhen und Healthcare Professionals entlasten - ganz im Sinne unserer Namenspatronin und Vorbild Florence Nightingale, die schon im 19. Jahrhundert Daten nutzte, um Leben zu retten.

MEHR AUF noxavis.com