Hightech-Wundmanagement aus Klagenfurt - Ennocure startet in Klagenfurt
"Österreich – mit seiner kulturellen Nähe zu Deutschland – ist für uns ein idealer Ausgangspunkt, um in den europäischen Markt einzutreten. Klagenfurt, im Herzen Kärntens gelegen, spielt dabei eine zentrale Rolle: Wir planen, unseren derzeitigen F&E-Standort weiter auszubauen und insbesondere unser Labor zu erweitern, um unsere Entwicklungskapazitäten nachhaltig zu stärken.
Die Region bietet ausgezeichnete Voraussetzungen – insbesondere durch die starke Ausrichtung auf Mikroelektronik in Kärnten. Darüber hinaus profitieren wir von der geografischen Nähe zu Graz, wo sich rund um das LKH-Graz und die Medizinische Universität ein dynamisches Life-Science-Ökosystem entwickelt hat, das für uns ebenfalls sehr relevant ist."
Manuela HOD
CEO & Gründerin ENNOCURE GmbH
Wir sind Ennocure, ein österreichisch-israelisches MedTech-Startup, das die Versorgung chronischer Wunden revolutioniert. Unser Ziel: Wundpflege digital und personalisiert gestalten – effizienter, remote und dennoch patientenzentriert. Unser „Wound Care Center in a Patch“ kombiniert KI-basierte Wundanalyse, elektromagnetische Therapie und digitale Echtzeit-Dokumentation.
Interview mit Manuela Hod
CEO & Gründerin ENNOCURE GmbH
Seit wann ist Ennocure in Klagenfurt vertreten und was hat Sie dazu bewogen, gerade diesen Standort zu wählen?
Wir sind seit Juli 2024 in Klagenfurt ansässig und haben hier unser österreichisches Headquarter errichtet. Neben meiner persönlichen Beziehung zu Klagenfurt, hier habe ich meine Kindheit verbracht, hat uns auch die große Hilfsbereitschaft unterschiedlichster Organisationen (BABEG, KWF und anderer) darin bestärkt, dass Klagenfurt der richtige Standort ist, um sich in Österreich niederzulassen.
Welche Ziele und Erwartungen hatten Sie bei der Gründung der Ennocure GmbH in Klagenfurt und haben sich diese bisher erfüllt?
Unser Ziel war es, Ennocure in einem innovativen und unterstützenden Umfeld aufzubauen, das sowohl Forschung als auch wirtschaftliches Wachstum ermöglicht. Mit der Gründung in Klagenfurt haben wir bewusst einen Standort gewählt, der Zugang zu relevanten Netzwerken und engagierten Partnern bietet.
Unsere Erwartungen wurden bislang in vielerlei Hinsicht erfüllt: Wir konnten wichtige Kooperationen aufbauen, ein motiviertes Team vor Ort entwickeln und erste Schritte in Richtung erfolgreicher Produktentwicklung setzen. Natürlich stehen wir noch am Anfang – aber die Rahmenbedingungen hier in Klagenfurt stimmen und lassen uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Womit beschäftigt sich Ennocure im Bereich Medizintechnik und Pharma genau, und welche Alleinstellungsmerkmale zeichnen Ihre Produkte aus?
Ennocure entwickelt eine Lösung, um den Wundmanagement-Prozess von chronischen Wunden völlig neu zu gestalten. Da über 60% der chronischen Wunden im Rahmen der gängigen Behandlungsprotokolle nicht heilen und es alleine in Österreich rd. 200.000 Betroffene jährlich gibt die unter chronischen Wunden leiden, zeigt dass es hier großen Handlungsbedarf gibt.
Welches innovative Produkt befindet sich derzeit in der Entwicklung, und in welchem Umfang kommt dabei künstliche Intelligenz zum Einsatz?
Aktuell entwickeln wir ein intelligentes Pflaster, welches die Dokumentation, Überwachung und Behandlung von chronischen Wunde übernehmen kann. Unser intelligentes Pflaster deckt fast alle Behandlungsschritte ab, welche auch in einer professionellen Wundklinik durchgeführt werden, kann aber einfach und zuhause angewendet werden.
Der Kern unserer Innovation ist ein adaptives, KI-gesteuertes Elektrotherapiesystem - eine Methode, die sich seit über 30 Jahren klinisch bewährt hat - kombiniert mit impedanzbasierter Echtzeit-Wundüberwachung. Diese beiden Technologien sind dann in einem einzigen, tragbaren Pflaster integriert.
Wie schätzen Sie die aktuelle Marktsituation und die Zukunftsperspektiven in der
Medizintechnik- und Pharmabranche ein?
Für unser relevantes Marktsegment sind wir sehr optimistisch. Die Patientengruppe, auf die wir uns fokussiert haben, sind Personen mit einer gewissen Prädisposition für chronische Wunden und diese Zielgruppe ist stark zunehmend. Konkret handelt es sich dabei um ältere Menschen, Personen mit Diabetes oder Übergewicht. Diese Personengruppen neigen leider dazu kompliziertere Wundheilungsverläufe zu entwickeln.
Welche Ziele verfolgen Sie für das Wachstum von Ennocure in Österreich und speziell in Klagenfurt in den kommenden Jahren?
Österreich – mit seiner kulturellen Nähe zu Deutschland – ist für uns ein idealer Ausgangspunkt, um in den europäischen Markt einzutreten. Klagenfurt, im Herzen Kärntens gelegen, spielt dabei eine zentrale Rolle: Wir planen, unseren derzeitigen F&E-Standort weiter auszubauen und insbesondere unser Labor zu erweitern, um unsere Entwicklungskapazitäten nachhaltig zu stärken.
Die Region bietet ausgezeichnete Voraussetzungen – insbesondere durch die starke Ausrichtung auf Mikroelektronik in Kärnten. Darüber hinaus profitieren wir von der geografischen Nähe zu Graz, wo sich rund um das LKH-Graz und die Medizinische Universität ein dynamisches Life-Science-Ökosystem entwickelt hat, das für uns ebenfalls sehr relevant ist.
Unser Ziel ist es, Ennocure in Klagenfurt strategisch weiterzuentwickeln – mit Fokus auf
Forschung, technologischem Know-how und nachhaltiger Vernetzung in der Region.
Wie zufrieden sind Sie mit der Entscheidung, sich in Klagenfurt anzusiedeln, und
welche Vorteile bietet der Standort für Ihr Unternehmen?
Wir sind nach wie vor sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, Klagenfurt als Standort zu wählen. Dank der schnellen und unkomplizierten Unterstützung durch INVEST IN KLAGENFURT konnten wir zügig einen optimalen Bürostandort finden. Darüber hinaus erhalten wir wertvolle Unterstützung vom KWF und von SAL beim Aufbau unserer Infrastruktur – was den Einstieg erheblich erleichtert und uns erlaubt, uns auf unsere Kernaufgaben zu konzentrieren.
Vielen Dank für die Blumen.
Ennocure steht für kulturelle Vielfalt: Wie fördern Sie den interkulturellen Austausch im Team und welche positiven Effekte ergeben sich daraus?
Wir sind tatsächlich ein interkulturelles Team im besten Sinne – mit Kolleg:innen aus Österreich, Israel, Argentinien und Nigeria bringen wir vielfältige Perspektiven und gemeinsam mehr als vier Sprachen an einen Tisch.
Als jemand, der fest daran glaubt, dass die Welt ein Dorf ist und dass wir durch kulturelle Vielfalt enorm voneinander lernen können, freut es mich besonders, diesen Geist bei Ennocure aktiv zu leben und in unsere tägliche Arbeit einfließen zu lassen.
Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie darin, ein internationales Startup in Österreich aufzubauen?
Positiv ist sicher das breite Unterstützungsnetzwerk, um Unternehmern in der ersten Phase der Gründung unter die Arme zu greifen. Zusätzlich bietet das breit aufgestellt Förderungssystem gute Möglichkeiten in der riskanten F&E-Phase finanziell unterstützt zu werden, in der die meisten Investoren noch zurückhaltend sind.
Herausfordernd sind jedoch der hohe bürokratische Aufwand und die Komplexität der administrativen Abläufe die es selbst Heimkehrern wie mir, die Österreich gut kennen, schwer machen nicht den eigentlichen Fokus, die Umsetzung unserer Vision, aus den Augen zu verlieren.
Leider wird es auch bei vielen heimischen Organisationen aktuell noch kritisch bewertet, wenn es sich bei einem Start-up um ein internationales Start-up handelt.
Hier wäre eine höhere Durchlässigkeit für innovative, internationale Start-ups sicher hilfreich, um den Standort Österreich zu einem führenden Innovationsstandort in Europa zu machen.
Vielen Dank für das kritische, aber sehr wichtige Feedback. Welchen Rat würden Sie anderen internationalen Startups geben, die in Österreich oder speziell in Klagenfurt Fuß fassen möchten?
Mach es ! Aber sei dir bewusst, dass du dich gut auf die bürokratischen Aufgaben vorbereiten solltest, bevor du gründest. Im Vergleich zu z.B. Israel ist das rechtliche und steuerliche Umfeld hier deutlich komplexer – insbesondere für Kleinstunternehmen.
ENNOCURE:
Wir sind Ennocure, ein österreichisch-israelisches MedTech-Startup, das die Versorgung chronischer Wunden revolutioniert. Unser Ziel: Wundpflege digital und personalisiert gestalten – effizienter, remote und dennoch patientenzentriert. Chronische Wunden verursachen enorme Kosten und werden oft zu spät behandelt. Unser „Wound Care Center in a Patch“ kombiniert KI-basierte Wundanalyse, elektromagnetische Therapie und digitale
Echtzeit-Dokumentation. Patient:innen und Fachpersonal behalten per App den Überblick und reagieren frühzeitig. Unsere Lösung vereinfacht die Versorgung und bringt Hightech-Wundmanagement direkt nach Hause.