Amazon Austria - mehr als nur Onlinekauf

Der Online-Handel boomt. Dementsprechend wird die Errichtung von mehr leistungsfähigen Logistikzentren an strategisch bedeutsamen Orten, d.h. mit guter Verkehrsanbindung, immer wichtiger. 2022 haben auch Sie sich in Klagenfurt angesiedelt. Was waren damals die entscheidenden Gründe für die Investition?

Klagenfurt ist für uns ein idealer Standort, da es eine strategisch hervorragende Lage im Süden Österreichs bietet. Wir können von hier aus nicht nur unsere Kund:innen in Klagenfurt und Umgebung, sondern auch Teile der Steiermark schneller und effizienter beliefern. Ein weiterer wichtiger Faktor war die gute Infrastruktur, insbesondere die Verkehrsanbindung. Als gebürtige Kärntnerin ist es mir eine besondere Freude, Amazon Logistics in meiner Heimat weiterzuentwickeln. Insgesamt wurden über 40 Millionen Euro in die Errichtung des Verteilzentrums investiert. Die Umsetzung des Baus ermöglichten bis zu 110 Fachkräfte von rund 200 österreichischen Firmen – 14 davon direkt aus Kärnten.

Stichwort "grüne Logistik": Wie stellen Sie sich grundsätzlich dem Thema? Und was davon ist auch in Klagenfurt in Umsetzung?

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen für Amazon. Wir arbeiten intensiv daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Wir haben uns verpflichtet, bis 2040 in unserem gesamten, globalen Geschäft CO2-neutral zu werden. Bereits jetzt haben wir ein wichtiges Zwischenziel erreicht, nämlich den gesamten Stromverbrauch unserer weltweiten Betriebsabläufe zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Beispielsweise wird in unserem Verteilzentrum in Klagenfurt die Energie aus dem benachbarten Biomasse-Heizkraftwerk bezogen.

Sie verarbeiten tausende Pakete am Tag. Das ist beachtlich. Wie schaffen Sie das? Wie viele Mitarbeitende beschäftigen Sie, um diese Mengen zu bewerkstelligen?

Die effiziente Abwicklung unserer Pakete basiert auf einem gut abgestimmten Zusammenspiel aus moderner Technologie und engagierten Mitarbeitenden. In Klagenfurt haben wir rund 100 direkte Arbeitsplätze geschaffen. Hinzu kommen mehr als 120 Fahrer:innen, die für unsere unabhängigen Lieferpartner tätig sind. Durch ein ausgeklügeltes Logistiksystem können wir hohe Mengen bewältigen und unseren Kund:innen schnelle und verlässliche Lieferungen bieten.

Wie sieht es mit der Personalverfügbarkeit in Klagenfurt aus? Sind Sie zufrieden? Und wie bewerten Sie die Qualität und die Motivation der Kärntner Mitarbeitenden?

Wir sind sehr zufrieden mit unseren Mitarbeitenden in Klagenfurt. Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal war ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl. 95 Prozent unserer Mitarbeitenden besitzen einen EU-Pass und wohnen in Klagenfurt und Umgebung, davon sind über 40 Prozent Frauen. Die Kärntner:innen sind engagiert, flexibel und bringen eine hohe Motivation mit. Das spiegelt sich in der positiven Arbeitsatmosphäre und der Effizienz unseres Standorts wider. Wir bieten unseren Mitarbeitenden gute Karrierechancen und fördern sie gezielt, was sich in einer hohen Identifikation mit dem Unternehmen widerspiegelt.

Sie sind ja sozusagen eine Gemischtwarenhandlung im Internet. Welche Waren werden hauptsächlich online bestellt?

Das Sortiment bei Amazon ist extrem vielfältig. Wir bieten Produkte aus mehr als 30 Kategorien an. Besonders gefragt sind jedoch Elektronikartikel, Haushaltswaren, Heim- und Handwerkerbedarf,  Bücher und vieles mehr. In den letzten Jahren haben wir einen starken Anstieg bei Produkten des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Drogerieartikel gesehen. Die Flexibilität und die schnelle Verfügbarkeit machen den Online-Handel für viele Kund:innen besonders attraktiv. Vom Ausbau unseres Logistiknetzwerkes profitieren neben unseren Kund:innen und der lokalen Wirtschaft auch unsere Verkaufspartner: In ganz Kärnten verkaufen aktuell mehr als 100 KMU ihre Produkte bei Amazon und erzielten 2023 durch Verkäufe ins Ausland einen Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro. Das entspricht einer Verdopplung des Exportumsatzes im Vergleich zum Vorjahr, wodurch Kärntens KMU bei Amazon in Österreich das stärkste Exportwachstum im Bundesländervergleich aufwiesen. Das Familienunternehmen Piepmatz und Grünschnabel aus Feldkirchen ist eines davon. Die kreativen Lernspiele wie "Das Tierische Einmaleins" unterstützen Kinder beim Rechnen, Schreiben und Lesen lernen. Auch die Launsdorfer ELIAS Heiztechnik GmbH trug mit dem internationalen Verkauf von Schimmelentfernern erfolgreich dazu bei. Und der Kärntner Unternehmer Markus Miklautsch hat für seine Firma Stilmelange bereits vor zehn Jahren die Chancen des Verkaufs durch Amazon erkannt. Damals war er einer der ersten Verkaufspartner von Amazon in Österreich. Insgesamt verkauften die Kärntner KMU 2023 rund 600.000 Produkte bei Amazon, was einer Steigerung von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Wie sieht die Zukunft Ihres Unternehmens und der Branche aus? Gibt es Pläne für einen Ausbau in Klagenfurt? Sind Sie gekommen, um zu bleiben?

Die Logistikbranche entwickelt sich rasant weiter, und Amazon investiert kontinuierlich in innovative Lösungen. Seit 2016 haben wir in Österreich über 715 Millionen Euro investiert und hunderte Jobs geschaffen. Das werden wir auch weiterhin tun, um den Bedürfnissen unserer Kund:innen und Partner gerecht zu werden. In Klagenfurt haben wir eine solide Basis geschaffen und wir beobachten die Entwicklung sehr genau. Unser Ziel ist es, unsere Lieferprozesse weiter zu optimieren, nachhaltiger zu gestalten und den Service für unsere Kund:innen stetig zu verbessern.

Darüberhinaus ist es uns ein besonderes Anliegen uns lokal zu engagieren. Im Sommer 2023 konnten wir beispielsweise das Österreichische Rote Kreuz mit 35.000 Euro bei der Versorgung von Hochwasseropfern in Südösterreich unterstützen. Mitarbeitende aus Klagenfurt spendeten zudem dringend benötigte Waren wie Gummistiefel, Spaten oder Batterien an die lokalen Freiwilligen Feuerwehren. Aber auch in ihrem privaten sozialen Engagement werden Mitarbeiter:innen bestärkt und unterstützt – so war Marko, der im Verteilzentrum Klagenfurt arbeitet, während seiner Arbeitszeit mit der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatgemeinde für die Hochwasseropfer im Einsatz. Auch die Caritas Kärnten wurde zuletzt mit einer Spende von 4.000 Euro unterstützt, um bedürftige Familien mit Lebensmittelgutscheinen zu versorgen.

Wo sehen Sie die Stärken des Wirtschaftsstandortes Klagenfurt und Kärnten für ein Unternehmen Ihrer Branche und welche Rahmenbedingungen am Standort sind für den Erfolg Ihres Unternehmens außerdem wichtig?

Klagenfurt und Kärnten bieten eine sehr gute Mischung aus Infrastruktur, motivierten Arbeitskräften und einer wirtschaftsfreundlichen Umgebung. Besonders die Lage im Alpen-Adria-Raum ist ein großer Vorteil für Logistikunternehmen, da wir hier eine wichtige Schnittstelle zwischen Zentral- und Südosteuropa haben.

Über Amazon in Österreich
Seit mehr als 25 Jahren kaufen österreichische Kund:innen bei Amazon ein. Das Unternehmen ist zudem seit der Eröffnung des ersten Standorts 2016, einem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Graz, in Österreich verwurzelt. Mittlerweile betreibt Amazon insgesamt fünf Logistikstandorte in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten sowie ein Amazon Web Services Büro am Wiener Hauptbahnhof und beschäftigt mehrere Hundert Mitarbeiter:innen. Bereits mehr als 2.500 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Österreich verkaufen ihre Produkte bei Amazon (amazon.de/kleineunternehmen/at). Seit 2016 hat Amazon in Österreich mehr als 715 Millionen Euro an Investitionen getätigt. Mehr Informationen zu Amazon in Österreich finden sich auf aboutamazon.de.